Art-Profil
Heft 1/2000 ATELIER UND WERKSTATT
Gemalt und gezeichnet hat Skercevic schon als Schüler. In Wuppertal griff er neben seiner Berufsarbeit immer wieder zum Pinsel und zum Stift. Der Maler Georg Roder förderte ihn und verhalf ihm 1975 zu seiner ersten Ausstellung in der Galerie "Palette".
Damals malte Skercevic noch nicht hinter Glas. Diese Möglichkeit erschloß er sich erst ein Jahr später. 1976 ging er bei den bekannten kroatischen Hinterglasmalern Kovacic und Gazi für einige Wochen in die Lehre.
Die Vorgehensweise bei der Hinterglasmalerei ist eine andere als beim herkömmlichen Malen. Der Maler muß, bevor er mit dem Bild beginnt, die Komposition bis ins Detail ausgearbeitet haben. Das Bild wird in Schichten aufgebaut und die hinteren Farbschichten drücken sich durch die vorderen hindurch. Durch diesesVerfahren entsteht eine räumliche Tiefe wie sie mit keineranderenTechnik zu erreichen ist. Skercevic verwendet Ölfarben, die er lasierend aufträgt. Der Trocknungsprozeß der Farbe und die zeitaufwendige, detailverliebte Malerei scheinen im Widerspruch zueinander zu stehen, denn ist die Farbe einmal getrocknet, ist es nicht mehr möglich, die folgenden Farbschichten durchscheinen zu lassen. Die zeitaufwendigen Bilder entstehen also im Wettlauf mit der Zeit.
Von seinen jugoslawischen Lehrern lernte Skercevic schnell. Dabei war er sich von Anfang an im Klaren, daß er kein Naiver werden, sondern nur deren Technik anwenden wollte. Seine Bilder sind Bekenntnisse zum modernen Leben, das erkennt man deutlich an den Sujets und an dem surrealistischen Ambiente in das der Maler seine Sujets einbindet.
Die Gegenstände, die Skercevic malt, entstammen zum Beispiel der Warenwelt: Die Whiskey-Flasche, die Malboro-Zigarettenschachtel, die Kosmetikartikel, die man günstig auf Duty-Free-Flügen erwerben kann. Daneben sind es Früchte, exotisches Obst, Melonen, Äpfel, die man in seinen Bildern sieht. Oft präsentiert er diese Gegenstände auf einem Tablett, in dem sich diese Dinge spiegeln. Auf diese Spiegelungsgseffekte ist Skercevic besonders stolz, zeigen sie doch die Meisterschaft mit der er sein Metier beherrscht, denn wie beim gesamten Bild muß er auch hier umdenken und die Sache von der entgegengesetzten Richtung aus betrachten.
